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Freitag, 30. September 2011

Unvergessen!

Es gibt Tage, Daten, die vergißt ein Mensch nicht. So ein Tag "feiert" morgen, an dem ich die Nachricht erhielt, seine fünfte Wiederholung. Wobei das wahre Drama bereits heute vor fünf Jahren stattfand. Denn viel zu früh verstarb an den Spätfolgen einer Operation am 30.09.2006 meine liebe Arbeitskollegin Hildegard Budde.

Habe ich die Umstände, wie ich die Nachricht erhielt, habe ich Hildegard Budde vergessen? Nein! Hildegard ist mir aufgrund der vielen Stunden, die wir zusammen Seite an Seite gearbeitet haben stets präsent. Wir beide "schlugen" schließlich viele "Pflegeschlachten", hatten mit Gelsenkirchen-Buer eine gemeinsame Geburtsstadt, "tickten" als ehemalige Krankenhauspflegekräfte oftmals, im Gegensatz zu unseren Altenpflegekollegen, die nur die Pflege in einem Altenheim kennen, leicht anders und hatten vor allem nie einen Disput miteinander, sondern verstanden uns, wenn wir zusammengeabeitet haben, blind.

Heute, nach fünf Jahren, vorher war es mir unmöglich, habe ich das Grab von Hildegard Budde besucht. Es war für mich ein sehr schwerer Gang. So schwer wie jeder 30.September seit fünf Jahren für mich ist. Wobei, was ist mein Schmerz im Gegensatz zu dem, was Hildegard am Ende ihres Lebensweges erleiden mußte? Nichts!

Werde ich Hildegard irgendwann vergessen? Wenn mir keine Demenz dazwischen kommt definitiv nicht!

Samstag, 24. September 2011

"Parfüm" und Stephanie

Ich liebe sie ja, die Geschichten anderer aus der Pflege. Denn nichts ist besser als vom Chaos anderer zu hören und selber nicht bei dem Chaos dabei gewesen sein zu müssen.


So war die Geschichte meiner Bekannten Stephanie (Mit ph und nicht mit f.), einer gestandenen Altenpflegehilfskraft von 51 Jahren aus dem Ruhrgebiet, auch mal wieder so ein Bonbon, eine Geschichte bei der eine Bewohnerin des Altenheims, Frau Podolewski (Menschen im Ruhrgebiet heißen dort so.) von einer Kollegin von Stephanie, einer sehr jungen, aber dafür ausgebildeten Fachkraft der Altenpflege, sie nennt diese übrigens wegen ihrer sie stets umgebenen Duftwolke "Parfüm", ohne Bewußtsein aufdefunden wurde. Deshalb schrie "Parfüm" laut und panisch. Stephanie setzte sich sofort in Bewegung und wenn Stephanie ihre über 100 Kg, verteilt auf 174 cm, in Bewegung setzt, dann ist man stets erstaunt wie flott sie ist.


Was war passiert: Frau Podolewski, eine Bewohnerin, saß kollabiert auf einem Toilettenstuhl im Bad.
Stephanie tat das, was Stephanie in solchen Fällen immer tut: Sie blieb die Ruhe selbst, fuhr mit dem Toilettenstuhl in das Zimmer von Frau Podolewski, legte diese mit "Parfüm" auf ihr Bett, hob die Beine in die Höhe, suchte den Puls, fand diesen und wartete darauf, dass Frau Podolewski eine Reaktion zeigte. "Parfüm" versuchte wohl auch den Puls zu fühlen und fand in ihrer Panik nichts, trat stattdessen wild von einem Bein auf das andere und schrie: "Die is tod. Die is tod!" Meine Bekannte entgegnete in ruhigem, aber bestimmten Ton: "Ich hab Puls! Die ist nicht tod! Die kommt gleich wieder!"


Um es abzukürzen: Frau Podolewski kam wieder zu sich und "Parfüm", die junge Fachkraft in Sachen Altenpflege, mußte danach erstmal wieder auf die Personaltoilette, um sich neu einzunebeln.


Und was lernen wir jetzt aus dieser Geschichte: Eine Ausbildung alleine ist nichts. Die Erfahrung und Ruhe machts!


Ob diese Ohnmacht von Frau Podolewski übrigens am Parfüm von "Parfüm" gelegen hat weiß leider leider auch meine Bekannte nicht.


- Sämtliche Namen in der Geschichte wurden übrigens geändert. So enthält der Name meiner Bekanten sehr wohl ein F, allerdings an anderer Stelle. Auch Frau Podolewski heißt in Wahrheit anders . -

Sonntag, 18. September 2011

"Suchtberatung?!"

Suchtgefahren lauern überall. Z.B. Kaufsucht, Spielsucht, Sportsucht, Sexsucht, Nikotinsucht, Alkoholsucht oder unsere illegalen "Freunde" aus dem Hause Hanf und Co. Sucht lauert überall! Es gibt da ein echtes Überangebot. Haben Sie sich bei den ganzen möglichen Gefahren, dem ganzen Angebot, nicht auch schon einmal die Frage gestellt, welcher Suchttyp Sie sind? Welche Droge paßt eigentlich wirklich zu mir?

Nun, da kann ich Ihnen helfen. Machen Sie einfach hier den (nicht ganz Ernst gemeinten) Drogentest. Ähnlich wie bei dem mittlerweile bekannten Wahl-O-Mat "hilft" Ihnen der Rausch-O-Mat das Passende zu finden.

Dienstag, 13. September 2011

Komplimente

Hören wir doch alle gern. Mir persönlich sind z.B. die Komplimente von Bewohnern "meines" Altenheims durchaus wichtig. Was hörte ich da nicht über all die Jahre hinweg schon alles:


"Bei Ihnen weiß ich das alles klappt." "Sie wissen schon vorher was ich gleich wünsche." "Sie nehmen mich ernst!" "Sie sind immer so korrekt!" "Ich hätte nie gedacht, dass mich mal ein Mann pflegt, aber bei Ihnen macht mir das gar nichts aus." "Ihnen kann ich das ja anvertrauen! Eine Bewohnerin dichtete sogar ein Loblied.

Das erfreut das kleine Pflegerherz. Und erst heute wieder gab es ein neues "Kompliment" einer Bewohnerin, einer ehemaligen Lehrerin. Diese sagte: "Sie machen Ihre Sache wirklich sehr gut. Sie sind ein guter Pfleger." Ich wollte mich gerade bedanken, als der Nachsatz kam: "Aber lieblos!"

Mit anderen Worten: Mangelhaft!

Oder mit noch anderen Worten, denn über eine Servicekraft in einem Restaurant würde ich bei einer Restaurantkritik z.B. folgendes ins Diktiergerät sprechen: Der Service war sehr gut in Punkto Wahrnehmung, äußerst wachsam und erkannte auch ohne größere Äußerungen vom Euroman die Wünsche. Doch insgesamt wirkte das Ganze zu routiniert und damit lieblos.

Da vereint sie sich mal wieder, die Dienstleistung in einem Restaurant und die Dienstleistung in einem Altenheim, welche beide "am" Menschen stattfinden.

Für beide Leistungsbeschreibungen gilt: Wieder liebevoller werden!

Freitag, 9. September 2011

Launige Glückwünsche an die Kulturpreisträger der Stadt Gronau/Westfalen 2011

Glückwunsch an die Macher der Bühnenshow Max kommt zum Kulturpreis 2011. Die drei, wobei dank ihrer Zweitrollen sind es eigentlich sechs, (be)geistern seit 1992 mit ihrem Programm und mit ihrem ewigen Thema Gronau gegen Epe oder Epe gegen Gronau (durch) die Stadt Gronau/Westfalen.

Das mag lustig sein, wäre aber, wenn Max kommt eine Musikband wäre, für Musikkritiker das gefundene Fressen zu sagen, dass sich bei den Mäxen nichts entwickelt hat, Stillstand herrscht. Auch der allmächtig auftretende Klaus Wiedau, der aufgrund seines Status als Chef des Lokalteils der örtlichen Zeitung natürlich keine ehrliche "Presse" erhält, wirkt in seiner Zweitrolle als Hausmeister des Rathauses mittlerweile wie von gestern. Solche Figuren sterben halt einfach aus. Und dass der arme Chef vom Lokalteil dort als einer der Mäxe die Rampensau gibt, die Bühne nutzt, um etliche Dinge zu sagen, die er nie schreiben könnte, ist letztendlich bitter, vor allem für Klaus Wiedau.

Aber es sind, und das muss man der Show mit den Mäxen lassen, letztendlich auch noch interessante Gäste aus Gesellschaft und Lokalpolitik jedes Jahr auf der Bühne zu sehen. Dazu kommen dann noch die Sportvereine, die mit ihren Acts die Gäste begeistern.

Doch all das kann über eines nicht hinweg täuschen: Das Ganze, die Show Max kommt und gerade die Zweitrollen der Protagonisten haben sich überholt und es ist damit auch irgendwie traurig, dass der diesjährige Kulturpreis der Stadt Gronau/Westfalen an den Stillstand, den die Mäxe in ihren Rollen verbreiten, geht.

Freitag, 2. September 2011

OP überstanden

Hiermit möchte Ihnen nur kurz mitteilen, dass mein Vater zumindest die OP überstanden hat. Kurz gesagt: Der Blinddarm ist raus.

Näheres zum weiteren Verlauf erfahren Sie hier.

Donnerstag, 1. September 2011

Normalerweise...

...berichte ich nicht über gänzlich Privates. Doch heute möchte ich Sie direkt an meinem Leben teilhaben lassen.

Denn ein Teil, der mich überhaupt erst möglich gemacht hat, liegt seit ein paar Stunden mit Verdacht auf "Blinddarm" im Krankenhaus.

Drücken Sie also beide Daumen. Denn eine Op ist eine Op. Und eine Op mit fast 90 und diversen anderen Erkrankungen ist eine besondere Op.

Doch unabhängig davon gilt in meiner Familie sowieso der Leitsatz: Mach weiter mit den Dingen, die dir wichtig sind, egal was wem auch immer in unserer Familie passieren mag! Dein Leben geht schließlich weiter!

Dieses auf manche vielleicht hart wirkende Familienmotto hat mir übrigens vor ein paar Jahren erst ermöglicht, dass Interview mit dem Zeitungsreporter der WN wegen des verhängten Hausverbots in einem Restaurant in Gronau/Westfalen zu führen. Damals war mein Vater auf der Intensivstation und keiner wußte, ob er es schaffen würde. Doch ich wußte eines: Wenn ich ihm hinterher, wenn er es geschafft hatte, erzählt hätte, dass ich wegen ihm am Krankenbett gesessen hätte und nicht das Interview mit der Lokalzeitung geführt hätte, wäre er böse geworden und hätte mir in seiner Art und Weise zu verstehen gegeben, dass ich absolut unprofessionell gewesen wäre. Denn ich hätte schließlich nicht mein "Ding" gemacht.